Das Individuum steht im Mittelpunkt der Betrachtung. Nicht das Problem.

Die Gesprächstherapie nach Rogers

 

Carl Rogers war ein US-amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut. Er gilt als Entwickler der klientenzentrierten Gesprächstherapie.

Im Mittelpunkt seiner Therapie stehen Werte wie Offenheit, Empathie, Selbstbewusstsein und Aufmerksamkeit für die Gefühle des Klienten und damit die Grundannahme, dass Menschen nach Selbstverwirklichung und Selbstaktualisierung streben. Seine Therapie beruht auf seiner Erfahrung nach dem jahrelangen Umgang mit seinen Klienten.

Bereits während des Krieges bildete Rogers Menschen für die psychologische Betreuung von heimkehrenden Kriegsteilnehmern aus. Seine letzten 15 Jahren waren tief geprägt von der Friedenspolitik und den anstehenden sozialen Fragen. Im Jahr 1987 wurde er für den Friedensnobelpreis nominiert.

Was ist eine Gesprächstherapie nach Carl R. Rogers?

Die Gesprächstherapie zählt zu den häufigsten Formen in der Psychotherapie. Ziel ist es, problematische Denkmuster aufzudecken, um sich damit selbst besser kennenzulernen und sich die Möglichkeit zu eröffnen, sich selbst weiterzuentwickeln.

Bei der Gesprächstherapie nach Rogers verhält sich der Therapeut nicht-direktiv. Das bedeutet, dass der Klient den Inhalt des Gesprächs selbst auswählt und damit auch bestimmt. Ziel des Gesprächs ist, dass der Klient mit Hilfe des Therapeuten selbst einen Lösungsweg entwickelt.

Das Verhalten des Therapeuten ist während dieser Beziehung von drei Merkmalen geprägt:

  • Kongruenz (Echtheit und Authentizität)

  • Empathie (das Mitfühlen der Gefühle des Klienten durch den Therapeuten)

  • Wertschätzung (der Klient wird bedingungslos akzeptiert und positiv wertgeschätzt)

Wie entstehen nach Carl R. Rogers psychische Erkrankungen?

Nach Rogers resultiert ein Verhalten, das als Symptom einer psychischen Erkrankung erkannt wird, aus einer Fehlanpassung. Werden bestimmte Gefühlsausdrücke in der Kindheit von Eltern oder wichtigen Bezugspersonen nicht zugelassen, kann dies auch im Erwachsenenalter zu Problemen führen. Aus all diesen gemachten Erfahrungen entwickelt sich unser Selbstbildnis, und es bilden sich Normen heraus, an denen dann das eigene Verhalten beurteilt wird.

Kommt es im Leben zu persönlichen Erfahrungen, die nicht mit diesen Normen und dem Selbstbildnis übereinstimmen, entstehen sogenannte “Inkongruenzen”. Laut Rogers können diese Inkongruenzen zu Beeinträchtigungen in unserem Leben führen – beispielsweise ein Mangel an Selbstregulation oder auch neurotische Symptome.

Welche Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Gesprächstherapie entscheidend?

Damit eine Gesprächstherapie wirken kann und sich ein neuer Lebensweg aufzeigt, gibt es einige notwendige Voraussetzung für der Erfolg:

  • Der Klient fühlt sich durch den Therapeuten bedingungslos akzeptiert und nimmt ihn als einfühlsam wahr.

  • Der Therapeut begibt sich selbst in die Gefühle des Patienten, ohne sich darin zu verlieren.

  • Für das Gespräch ist es notwendig, dass ein guter und vertrauensvoller Kontakt zwischen dem Patienten und dem Therapeuten besteht. Der Therapeut verstellt sich nicht, ist wahrhaftig und nimmt die Verletzlichkeit des Klienten wahr.

Für welche Krankheitsbilder ist die Gesprächstherapie nach Carl R. Rogers geeignet?

Die Gesprächstherapie nach Carl R. Rogers kann in Einzel-, Gruppen- und Paar-Therapien stattfinden. Auch in psychosozialen Bereichen wie Beratungsstellen und der Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung findet sie ihre Anwendung.

Indikation / Symptome

  • Affektive Störungen wie Depression, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit

  • Angststörungen

  • Anpassungsstörungen

  • Burnout-Syndrom

  • Persönlichkeitsstörung

  • Emotionale Störungen

Wie ist der Ablauf der Gesprächtsherapie nach Rogers?

Der Klient und der Therapeut sitzen sich während des Gesprächs gegenüber, meist neben einem Tisch. Damit ist das Herstellen des Blickkontaktes möglich, vorausgesetzt dieser ist gewünscht. Der Therapeut ist vorwiegend zurückgenommen und hört zu. Er erteilt keine Ratschläge und gibt keine Gesprächsthemen vor. Der Klient ist damit in der aktiven Rolle.

Ziel der Gesprächstherapie nach Rogers

Bei dieser Therapie steht der Mensch im Mittelpunkt, mit dem Ziel, durch ein besseres Selbstverständnis sich persönlich weiterzuentwickeln und den Wunsch nach der Förderung zu Selbstentfaltung und Selbstbestimmung zu unterstützen. Durch die authentische und wertschätzende Beziehung zwischen Klient und Therapeut werden positive Veränderungen in der Persönlichkeit des Klienten angeregt.

Sie suchen mit Hilfe einer unterstützenden Gesprächstherapie nach Rogers neue Lösungswege?

Sehr gern unterstütze ich sie in diesem Prozess und freue mich auf ihren Anruf!