Graue Haare in den Wechseljahren
verfasst von Ulrike Völker
Es war ein schwerer Abschied. Aber wovon? Für mich war es ein weiter und sehr dorniger Weg, bevor ich statt der Farbe aus der Tube auf den Charme gesetzt habe. Graue Haare – nicht mit mir!
Das „Ritual“ des Färbens stellte ich zu keiner Zeit in Frage. Obwohl die Abstände immer kürzer wurden, um die herausgewachsen Ansätze rechtzeitig wieder anzupassen. Für alle Störfälle gab es es die passende Tube. Hier eine Haarmaske, da ein Öl für die Spitzen, Ansatzpuder …
Ich hatte immer sehr dunkle Haare und so sollte es bleiben. Aus dem dunklen Braun wurde irgendwann ein helles Rehbraun, später sogar blond. Auf Fotos erkannte ich mich selbst nicht mehr. Aber ich blieb dabei, lieber blond statt grau. Und überhaupt, wie würden die Äußerungen in meinem Umfeld ausfallen? Von Menschen, mit denen ich täglich in Kontakt bin. Werde ich verletzt? Und wie fühle ich mich mit Äusserungen, wie:
du siehst krank aus
es sieht ungepflegt aus
lass dich nicht gehen
warum willst du unbedingt alt aussehen
du wirst Schwierigkeiten bekommen (Beruf, Partnerschaft, Familie, Freunde)
Welchen inneren Ängsten musste ich mich stellen, bei dem Gedanken an das Silberhaar! Was ist, wenn ich mir selbst fremd werde? Was ist, wenn ich krank, müde, alt aussehe? Selbst, wenn ich nicht alt damit aussehe, dann aber auch nicht jünger? Jünger als wer?
Für Viele bedeutet es Mut. Mut zur Veränderung. Andere nehmen es locker und geben sich ohne zu zögern diesem Prozess hin. Für mich steht fest: Es ist eine Wandlung vom Typ zum Original, eine Wandlung zum weißen Leichtsinn.
Sollten Sie sich für diesen Prozess entscheiden, dann möchte ich mit den folgenden Worten abschließen: